Text: Juliane Gringer
Fotos: Alexander Volkmann/FUNKE Mediengruppe
Die P. Schwandner Logistik + Transport GmbH ist spezialisiert auf den Transport von Flügeln für Windräder. Anfang 2023 brachte das Unternehmen neun dieser außergewöhnlich schweren und langen Güter in einen Windpark in Thüringen. Wie jeder Transport dieser Art eine spannende Herausforderung für Mensch, Technik und Know-how. Dieser Artikel ist Teil einer Serie zu außergewöhnlichen Transporten auf BPW Achsen in den vergangenen 125 Jahren. Folge 3: Windradflügel!
74 Meter lang sind die Windflügel, die das Team der P. Schwandner Logistik + Transport GmbH Anfang 2023 durch das Unstruttal in Thüringen manövriert hat – mehr als viermal so lang wie ein Standard-Sattelzug. Ganze neun dieser Flügel wurden in einen Windpark bei Keula in Thüringen gebracht: Nahe dem 500-Einwohner-Dorf entstehen drei neue Windräder, die die Kraft der Luftbewegungen in grünen Strom umwandeln. „Wir führen jedes Jahr rund 1.000 Windflügeltransporte durch“, sagt Geschäftsführer Peter Schwandner. „Diese Transporte sind alles, nur kein Standard.“
Sorgfältige Planung vorab
Spezialfahrzeuge richten Windflügel auf
Außergewöhnlich sind bei solchen Transporten natürlich Form und Ausmaße der Objekte, die bewegt werden: Die ausladenden Rotorblätter bestehen in der Regel aus Verbundmaterialien, sind rund zwölf Tonnen schwer und müssen aufgrund ihrer Länge besonders beim Passieren von Ortschaften geschickt manövriert werden. Dazu braucht man Spezialfahrzeuge, die die Flügel beispielsweise an engen Passagen in die Höhe aufrichten können. Schwandner nutzt dazu einen Bladelifter von Goldhofer. Die selbstfahrenden Bladelifter sind modular aufgebaut und daher besonders flexibel. Damit lässt sich das Rotorblatt bis zu 50 Grad schrägstellen und drehen. Zwei Personen laufen zu Fuß nebenher und können über Fernbedienungen sowohl den Selbstfahrer steuern als auch den Windflügeladapter, der dann zum Einsatz kommt, wenn der Flügel gedreht oder gehoben wird.
»Wir kaufen BPW ganz gezielt, weil wir von dem Unternehmen, seinen Servicedienstleistungen und seinem Qualitätsversprechen überzeugt sind.«
Peter Schwandner, Geschäftsführer P. Schwandner Logistik + Transport GmbH
Geradlinig, zielstrebig, korrekt
Spezialisiert auf Sonder- und Schwertransporte ist das Schwandner-Team in ganz Europa im Einsatz, bewegt neben Windkraftanlagen unter anderem Land-, Bau- und Industriemaschinen. Schiffstransporte wickelt Schwandner auch weltweit ab. Die Serviceleistungen des Unternehmens reichen von der Beratung hinsichtlich der wirtschaftlichsten Transportlösung über die Beantragung der nötigen Genehmigungen bis zur Planung, Abwicklung und pünktlichen Auslieferung. In Deutschland hat Schwandner rund 370 Beschäftigte – inklusive der Lkw-Fahrerinnen und -Fahrer. Das mittelständische Unternehmen hat außerdem eine Tochterfirma in Osteuropa, insgesamt zählt das Team damit rund 700 Personen. Seinen Kundinnen und Kunden gegenüber ist Geschäftsführer Peter Schwandner vor allem Ehrlichkeit wichtig: „Wir sind als Unternehmen sehr geradlinig, zielstrebig und 100 Prozent korrekt.“
Partner, der in Europa leistungsstark bleibt
Das zwölfachsige Transportfahrzeug, das in Thüringen zum Einsatz kam, ist mit BPW Achsen ausgestattet. „Wir kaufen BPW ganz gezielt, weil wir von dem Unternehmen, seinen Servicedienstleistungen und seinem Qualitätsversprechen überzeugt sind“, so Peter Schwandner. „Die Stabilität des Materials ist bei einem Windflügeltransport extrem wichtig, denn sie bietet Zuverlässigkeit. Wenn ein Sondertransport eine Panne hätte, wäre es eine Mammutaufgabe, ihn beispielsweise von der Autobahn herunterzubringen. Einen Lkw kann man mal abschleppen. Bei den Fahrzeugen, die wir hier einsetzen, wäre das wesentlich aufwendiger oder beinahe unmöglich.“ BPW liefere genau die Qualität, die sein Geschäft brauche, so Schwandner: „Und ich schätze das Unternehmen als Partner, der in Europa leistungsstark bleibt.“
Im Zickzack durchs ganze Land
Die Flügel für Windkraftanlagen kommen meist aus Asien per Schiff nach Europa, sie legen teilweise lange Strecken zurück: „Wir fahren auch schon mal von Cuxhaven ins südliche Österreich“, so Schwandner. „Und da nimmt man ja nie den direkten Weg, sondern es geht im Zickzack durchs ganze Land.“ Das Timing wird durch die Auftraggeber bestimmt: „Wir bekommen die Info, wann die Flügel auf einer Baustelle sein sollen – just in time oder als Voranlieferung –, und dann beginnt unsere Arbeit.“
»Am Transport gefällt mir das Lebendige – auch wenn jeden Tag ein Quäntchen Ärger dabei ist, finde ich: Das ist die Würze in unserem Geschäft!«
Peter Schwandner, Geschäftsführer P. Schwandner Logistik + Transport GmbH