176 Jahre intelligente Logistiklösungen

Lesezeit ca. 4 Minuten
Text: Juliane Gringer
Fotos: Wackler

Die Spedition Wackler aus Göppingen kann auf 176 Jahre Firmenhistorie zurückschauen. Um ihren Erfolg für die Zukunft zu sichern, erweitert und vertieft sie immer wieder ihr Dienstleistungsportfolio. Maximilian Schwarz, der Sohn des Geschäftsführers Oliver Schwarz, wird darauf vorbereitet, das Unternehmen in fünfter Generation zu übernehmen.

176 Jahre Transport und Logistik, das Unternehmen in vierter Generation in Familienhand: Die Spedition Wackler aus dem baden-württembergischen Göppingen beweist mit viel Fachwissen und Erfolg in der Stückgutlogistik, dass sie immer mit der Zeit gehen konnte. „Wir wissen, dass wir uns nicht auf vergangenen Erfolgen ausruhen dürfen, sondern bringen gerade in der Logistik immer neue und weitere Services an den Start“, sagt der 30-jährige Maximilian Schwarz, der in einigen Jahren in fünfter Generation übernehmen soll. Es seien innovative Lösungen gefragt, die sehr nahe an der Kundschaft ausgerichtet werden.

Shop-Lösungen und Retourenabwicklung

Deshalb hat Wackler sich unter anderem in einem Joint Venture mit dem E-Commerce-Unternehmen elektro-plus zusammengeschlossen, das Webshop-Lösungen für den Online-Handel mit Elektro-, Haushalts- und Gartengeräten anbietet. „Wir können damit für unseren Kundinnen und Kunden ganze Online-Shops realisieren und die gesamte Fullfilment-Kette als E-Commerce-Dienstleistung anbieten.“ Damit geht eine hohe Expertise im Bereich der Retourenabwicklung einher: „Waren, die bestellt und dann per Paketdienstleister oder über eine Spedition zurückgesandt werden, gehören in Bezug auf die logistischen Prozesse zu den aufwändigsten Aufgaben unserer Branche“, so Schwarz. „Wir haben hier reichlich Erfahrungen gesammelt, um diesen komplexen Anforderungen gerecht werden zu können.“ Wackler übernimmt alle Dienstleistungen von der Planung über die Steuerung bis zur Kontrolle der retournierten Ware. „Wenn diese Phasen effizient ablaufen, kann man die Durchlaufzeiten reduzieren, interne Lager- und Versandprozesse optimieren, die Kosten von Retouren nachhaltig senken und auch Personal durch Outsourcing entlasten. Die Bestellerinnen und Besteller profitieren, weil ihre Aufträge und die Retouren schneller verarbeitet werden.“

Verlängerte Werkbank spart Transportkosten

Auch eine hohe Wertschöpfungskette will das Unternehmen seinen Kundinnen und Kunden bieten: „Wir führen beispielsweise ein kleines Montagecenter, in dem wir Bauteile fertigen können – vergleichbar mit einer verlängerten Werkbank“, erklärt Maximilian Schwarz. Das spare auch Transportkosten: Die Kundinnen und Kunden sourcen dann ihr Lager aus und es können dort schon kleine Montageschritte durchgeführt werden. „Der Transport zwischen ihrem Zentrallager und der Produktion entfällt. Sonst würden die Teile teilweise hier dreimal vom Zentrallager in die Produktion gebracht, dann gegebenenfalls on hold zurück ins Lager und wieder an die Linie.“

»Allein durch die fortschreitende Globalisierung sind immer mehr intelligente Logistiklösungen gefragt.«

Maximilian Schwarz, Business Development Manager und bereichsverantwortlicher Prokurist, Wackler Spedition und Logistik

Für Maximilian Schwarz wird es in Zukunft eine wichtige Aufgabe sein, solche Dienstleistungen auszubauen und weitere zu integrieren. Als Wackler Spedition & Logistik im Jahr 2021 ihr 175-jähriges Bestehen feierte, war er gerade ins Unternehmen zurückgekehrt: Er hatte zunächst an der Universität Hohenheim Wirtschaftswissenschaften und im Master Supply Chain Management in Österreich studiert, war währenddessen mehrmals im Ausland gewesen und hatte dann drei Jahre in einer logistischen Unternehmensberatung in Berlin gearbeitet. Mit seinen Erfahrungen außerhalb der Wackler-Welt bringt er viele neue Impulse ins Unternehmen, die vor allem dessen digitale Transformation befeuern können – beispielsweise die Anregung zur Zusammenarbeit mit Start-ups. Hier kooperiert Wackler unter anderem intensiv mit Cargo Digital World, Digitaltochter des Stückgutnetzwerks CargoLine. Cargo Digital World ist spezialisiert auf die Entwicklung digitaler Plattform-Services und deren Verbindung mit Netzwerken von Zuliefererinnen und Zulieferern sowie Kundinnen und Kunden in der Logistikindustrie.

Branche mit „sehr viel Zukunft“

„Dass wir immer nach vorn schauen, ist aber schon lange in unserer Unternehmenskultur verankert“, erklärt Maximilian Schwarz. „Unter anderem hilft uns unser externer Beirat dabei, regelmäßig über den Tellerrand zu blicken und über den taktischen Planungshorizont hinaus Visionen für unser Unternehmen und unsere Angestellten aufzubauen.“ Ihn selbst haben Transport und Logistik schon immer fasziniert: „Die Komplexität, die im Stückgutgeschäft liegt, ist spannend, genau wie die Herausforderung, dass man in der Logistik immer schnell sein und immer kundenorientierte Lösungen anbieten muss.“ Ihm gefällt, dass er in einer Branche „mit sehr viel Zukunft“ arbeitet: „Allein durch die fortschreitende Globalisierung sind immer mehr intelligente Logistiklösungen gefragt.“ Als zukünftiger Leiter des Unternehmens will Maximilian Schwarz vor allem das gesunde und nachhaltige Wachstum der Unternehmensgruppe weiter vorantreiben. „Das wichtigste Ziel ist natürlich, ein sicherer und guter Arbeitgeber zu sein für die Menschen, die an unseren Standorten in Göppingen und Dresden tätig sind – heute und in Zukunft.“

Ein guter Arbeitgeber sein

Die damit verbundenen Werte hat Maximilian Schwarz schon als Kind verinnerlicht. Nun sieht er es als seine größte Aufgabe, sie im Sinne des Unternehmens weiter mit Leben zu füllen. Die Übernahme gestalten Vater und Sohn gemeinsam und werden dabei auch von externen Coaches unterstützt. „Wir beide haben zum Glück ein sehr gutes Verhältnis zueinander, privat wie auch beruflich“, sagt Maximilian Schwarz. „Wir haben vollstes Vertrauen ineinander, und ich werde Schritt für Schritt an meine zukünftige Rolle in der Geschäftsführung herangeführt.“

Gründung im Jahr 1846

Die Geschichte von Wackler beginnt 1846, als der Gründer Christian Viktor Lutz aus Göppingen sein Geschäft im Personenverkehr unter dem Namen „Stuttgarter Bote“ um Gütertransporte erweiterte. Über die Jahrzehnte kamen immer neue Dienstleistungen dazu: Sammelgüterverkehre, Möbeltransporte, ein Lagerhaus mit Zollabfertigung, Müllentsorgung für die Stadt Göppingen sowie neue Angebote in den Bereichen Lagerung, Just-in-time-Belieferung und Beschaffung. Vom einstigen Anbieter für Gütertransporte, der mit Pferdefuhrwagen arbeitete, hat sich Wackler zu einem Unternehmen weiterentwickelt, das heute nationale und internationale Transportlösungen und Dienstleistungen von Warehousing über Full-Service-Logistik bis E-Commerce im Portfolio hat. Als Stückgutexperte ist Wackler einer der acht Gründungsgesellschafter des Transportnetzwerks Cargoline. Seit 1912 ist das Unternehmen im Besitz der Familie Schwarz, in den 1990er-Jahren übernahm mit Oliver, Gabriele und Beate Schwarz die vierte Generation. „Tradition und Innovation“ mache die Spedition Wackler aus, so Maximilian Schwarz, der Sohn des derzeitigen Geschäftsführers Oliver Schwarz. Maximilian ist als Business Development Manager sowie als bereichsverantwortlicher Prokurist tätig.

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