Text: Juliane Gringer
Fotos: TU Berlin
Mit dem Projekt „BeIntelli“ erforscht die TU Berlin gemeinsam mit vielen Partnern, wie eine intelligent vernetzte Mobilität in der Stadt funktionieren kann.
Wie gut akzeptieren Menschen KI?
Im Rahmen des Projekts „BeIntelli“ erforscht er deshalb gemeinsam mit seinen Kolleginnen und Kollegen, wie Menschen KI in der Mobilität akzeptieren und wie ein intelligentes Verkehrssystem mit elektrisch angetriebenen, autonomen Fahrzeugen, die Personen oder auch Waren befördern, funktionieren kann. Teil des Teams ist beispielsweise Professor Sahin Albayrak, Leiter des Labores für Distributed Artificial Intelligence an der TU, der mit seiner Informatik-Kompetenz den Bereich der verteilten Künstlichen Intelligenz betreut: „Wir entwickeln Fahrzeuge und ihre Komponenten weiter zu Systemlösungen für eine übergeordnete Mobilität, um die Effizienz der City-Logistik zu erhöhen“, erklärt er.
Reale Teststrecke mitten in Berlin
Intelligenz nicht nur im Fahrzeug
„Unser Konzept sieht vor, dass nicht die gesamte Intelligenz im Fahrzeug sitzt. Wir glauben an verteilte intelligente Systeme und setzen einen Teil von ihnen in die Infrastruktur, installieren Sensoren und Kameras entlang der Straßen“, erläutert Frank Straube. „Die Fahrzeuge bekommen damit eine völlig neue Rolle in der Realisierung von Logistikmobilität.“ Eine sogenannte KI-Middleware steuert die künstlichen Intelligenzsysteme zwischen möglichen Objekten und Anwendungsfeldern. Großrechner an der KI lenken dann die Fahrzeuge aus der Ferne – das wurde im Vorgängerprojekt „DIGINET PS“ bereits erfolgreich erprobt. „Dort haben wir viel darüber gelernt, wie Fahrzeuge und die Infrastruktur auf den Straßen miteinander funktionieren können. Dieses Wissen setzen wir jetzt ein, um mehr zu realisieren als nur autonomes Fahren“, so Straube.
Dynamische Entladeplätze

»Wir wollen zu einer lebenswerten Stadt beitragen, die wettbewerbsfähig bleibt und nachhaltig ist.«
Prof. Dr.-Ing. Frank Straube, Leiter des Fachgebiets Logistik am Institut für Technologie und Management der Technischen Universität (TU) Berlin
Forschung auf die Straße bringen
Ein weiteres Projekt ist derzeit in Planung: Dabei soll der zusätzliche Einsatz von Drohnen getestet werden. „Sie werden selbst nichts liefern, sondern als Blickerweiterung für die autonomen Fahrzeuge dienen“, erklärt Straube. „Sie können beispielsweise in die Seitenstraßen schauen und dort Parkplätze aufspüren, an denen man intelligent entladen könnte.“ „BeIntelli“ ist bereits gestartet, die ersten Fahrzeuge fahren seit dem Frühjahr 2021. Bis 2023 läuft das Projekt, und es werden noch Partner gesucht. „Wer Interesse hat, an ,BeIntelli‘ mitzuwirken, kann assoziierter Partner werden, eigene Anwendungsfälle definieren oder ein eigenes, reales Infrastrukturthema einbringen und solche Szenarien selbst mit testen“, sagt Straube. Bei Interesse könne man ihn gern direkt kontaktieren. In Zukunft stellt „BeIntelli“ seine Daten und Modelle anderen Marktteilnehmern wie Start-ups und Industriepartnern zur Verfügung: So sollen weitere KI-gestützte Mobilitätslösungen möglich und die Forschung auf die Straßen gebracht werden.

Der Staat muss bei der Mobilität regulierend eingreifen und die vorhandenen Mittel bündeln, um seine Bürger vor unnötigem Verkehr zu schützen und die Umwelt zu schonen.