Telematik für alle

Lesezeit ca. 4 Minuten
Text: Oliver Schönfeld
Fotos: BPW, idem telematics

Telematik-Systeme werden zum neuen Standard des Transports: Fahrzeughersteller machen die Hardware immer häufiger zur Serienausstattung. Und mit der Elektrifizierung des Antriebs dürfte Telematik auch für den innerstädtischen Verkehr nochmals stark an Bedeutung gewinnen.

Es bleibt eine der großen Fragen auf dem Weg zur Klimaneutralität: Ist die Reichweite von elektrisch angetriebenen Nutzfahrzeugen praxistauglich? Gegen diese immer noch weit verbreitete „Reichweitenangst“ gibt es eine Medizin: Transparenz. Beim 7,5-Tonner BAX, der neuen E-Lkw-Marke aus Deutschland, die von BPW gemeinsam mit Paul Nutzfahrzeuge entwickelt wurde, reicht der Akku bis zu realen 200 Kilometern. Die aktuelle Restreichweite wird über die integrierte Telematik bereitgestellt: BAX setzt auf Telematik der BPW Tochtergesellschaft idem telematics, TC Trailer Gateway PRO ist serienmäßig verbaut. Über das zugehörige cargofleet 3-Portal können Disposition und Fuhrparkleitung neben der Reichweite auch Informationen zum Standort und sogar zur möglichen Zuladung verfolgen.

Mit Transparenz wirtschaftliche Vorteile gewinnen

„Diese Transparenz ist ein entscheidender Mehrwert, den das Telematik-System im BAX bietet. Damit verbunden ist das Ziel, Transporteuren eine optimierte Verfügbarkeit und Auslastung des Fahrzeugs zu ermöglichen“, erklärt Tim Engelberth, Elektromobilität & InnerCity Solutions bei BPW Bergische Achsen. „Bereits in der Entwicklungsphase des Fahrzeugs haben wir daher die Telematik-Lösung in das BAX-Gesamtkonzept integriert.“ In typischen Anwendungen des E-Lkw mit festen Fahrtrouten und Zulieferzeiten im Citytransport sei die Nachverfolgbarkeit hochinteressant, um wirtschaftliche Vorteile zu gewinnen.

»Transparenz ist ein entscheidender Mehrwert, den das Telematik-System im BAX bietet. Es soll Transporteuren eine optimierte Routenplanung und Auslastung des Fahrzeugs ermöglichen.«

Tim Engelberth, Elektromobilität & InnerCity Solutions, BPW Bergische Achsen

Mit der zunehmenden Elektrifizierung von Nutzfahrzeugen wird der Bedarf an intelligenter und leicht bedienbarer Telematik in den kommenden Jahren weiter steigen. Doch während große, international agierende Transporteure schon lange erfolgreich auf Digitalisierung setzen, agieren viele mittelständische Unternehmen häufig noch zurückhaltend: Sie scheuen die vermeintliche Komplexität, die Vielfalt der Systeme für Telematik und Flottenmanagement sowie die dafür erforderlichen Schnittstellen – auch wenn die Effizienzvorteile immer überzeugender werden. Für den Einstieg sind deshalb Lösungen gefragt, die Komplexes besonders einfach beherrschbar machen.

Einfacher Einstieg in die Digitalisierung

Cargofleet 3 von idem telematics bietet genau das: Die All-in-one-Plattform verfügt über Schnittstellen zu vielen Drittsystemen und ermöglicht damit eine einfache Integration heterogener Fuhrparks. Die hauseigenen Telematikgeräte sind natürlich ebenfalls optimal integriert. Dabei verfügt bereits TC Trailer Gateway BASIC, das inzwischen von führenden Trailerherstellern ab Werk montiert geliefert wird, über einen umfassenden Funktionsumfang: Es bietet moderne Funkstandards, Bluetooth, WLAN und Reifendrucküberwachung in einem einzigen, kompakten Gerät. Auf diese Weise unterstützt das in Europa führende System unterschiedlichste Transportaufgaben. TC Trailer Gateway PRO ergänzt diesen Funktionsumfang um diverse kabelgebundene Schnittstellen und ist damit für vielfältige Anwendungen gerüstet.

»Jedes Unternehmen kann im eigenen Tempo die Effizienzgewinne der Telematik erschließen.«

Jens Zeller, Geschäftsführer idem telematics GmbH

Inbetriebnahme per Smartphone-App

Die Hardware aus der TC Trailer Gateway-Familie wird im BAX wie auch in vielen Trailern bereits werkseitig im Fahrzeug montiert und sorgt für die Datenverbindung der Fahrzeugsensorik und sämtlicher Sensoren, etwa für Reifendruck und Temperaturen, mit der cargofleet 3-Plattform. Auch für die Nachrüstung sind die Geräte bestens geeignet. Die Inbetriebnahme erfolgt einfach und effizient: Eine Smartphone-App verbindet sich mit dem verbauten Gerät und führt intuitiv durch die Konfiguration. Egal ob Erstausrüstung oder Nachrüstung, die TC Trailer Gateway Familie hilft bei der immer umfassenderen Digitalisierung. „Entscheidend ist, dass jedes Unternehmen die Möglichkeit hat, sich Schritt für Schritt und im eigenen Tempo die Effizienzgewinne der Telematik zu erschließen. Hier können wir als Nummer eins im Markt Vertrauen und Entscheidungssicherheit geben“, unterstreicht Jens Zeller, Geschäftsführer von idem telematics.

Höhere Wirtschaftlichkeit

Ein zentrales Thema in modernen Flotten ist die Wirtschaftlichkeit. Ob es darum geht, kraftstoffschonend zu fahren, Wartezeiten zu reduzieren oder Leerfahrten zu vermeiden: Am Ende zahlt sich die effiziente Nutzung von Ressourcen aus. Mit einer Reifendrucküberwachung kann erheblich Kraftstoff und damit CO2 eingespart werden. Darüber hinaus halten die Reifen länger, wenn immer mit dem richtigen Druck gefahren wird. Auswertungen über Standzeiten und Last- und Leerfahrten helfen, die Effizienz der Flotte zu analysieren und Maßnahmen zur Optimierung aufzusetzen.

Möglichkeiten der Ferndiagnose nutzen

Optional kann die Telematik auch weitere technische Daten auslesen und verarbeiten. So bietet zum Beispiel der BAX Remote Service Support weitere Mehrwerte: Die Fahrzeugsteuerung überwacht den Zustand aller relevanten mechanischen, elektrischen und digitalen Komponenten und übermittelt diesen an die Telematik. So können Fuhrparkleitungen und zertifizierte Servicewerkstätten einen möglichen Fehler bereits identifizieren, bevor das Fahrzeug zur Wartung oder Reparatur vorfährt. Das digitale Auslesen des Fehlerspeichers und die Ferndiagnose sparen wertvolle Zeit im Transportalltag. Somit unterstützt die Telematik das Maß an Sicherheit und Transparenz, das Transportunternehmen beim Einstieg in die elektrische Mobilität erwarten.

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