Revolution per Klick: Digitalisierung von Auflieger-Fahrwerken

Lesezeit ca. 3 Minuten
Text: Juliane Gringer
Foto: BPW

Dank einer einzigartigen „digitalen DNA“ aller Bauteile revolutioniert BPW die Art, Auflieger-Fahrwerke zu konfigurieren und zu bestellen, zu produzieren, zu montieren und zu warten. Durch die Digitalisierung aller Komponenten und Prozesse wird es viel leichter, Ersatzteile zu finden.

Ein Trailer ist so vielseitig wie seine Ladung – und für jede Transportaufgabe gibt es das passende Auflieger-Fahrwerk. Das perfekte technische Zusammenspiel aller Komponenten eines BPW Fahrwerks ist seit jeher selbstverständlich. Jetzt geht BPW einen großen Schritt weiter: Eine „digitale DNA“ aller Bauteile revolutioniert den kompletten Prozess von der Online-Konfiguration über die Montage bis zur Wartung und Ersatzteilbeschaffung.

Fahrwerk einfach online bestellen

Schon beim Bestellen über den BPW Fahrwerkskonfigurator, den Fahrzeughersteller online selbst bedienen können, wird klar: Jedes Bauteil wird hier digital geboren. Über das BPW Portal können angemeldete Nutzer über intuitiv bedienbare Auswahlfelder alle Parameter angeben, beispielsweise zu Bremse, Fahrhöhen, Balg und Stütze. Die Technologie kennt alle möglichen Kombinationen der Teile und bietet nur die für den jeweiligen Fall passenden an. So kann das Fahrwerk erstmals in rund fünf Minuten zusammengestellt werden. Eine 3D-Visualisierung in Echtzeit verdeutlicht die Zusammenstellung optisch. Auch der Einkäufer hat Zugriff auf die Konfiguration und kann die benötigten Bauteile mit wenigen Klicks bestellen und für die spätere Auslieferung sogar einen Wunschtermin festlegen. Der komplett neu aufgebaute Prozess bedeutet für Fahrzeugbauer eine enorme Zeitersparnis: Die Kompetenzen von Konstruktion und Einkauf lassen sich hier effizient verschmelzen.

„Mit dieser einfachen Anwendung macht BPW den Bestellprozess von Funktionsgruppen wie dem Fahrwerk wesentlich schneller, unkomplizierter und auch unabhängiger vom Know-how einzelner Mitarbeite“, sagt Dr. Dirk Nötzke, Leiter Product Data Management bei BPW. „So reduzieren wir das Risiko von Fehlbestellungen erheblich und auch neue Mitarbeiter können schneller zur Konfiguration von Fahrwerken befähigt werden.“ Das System ermögliche ein völlig neues Zusammenspiel zwischen Fahrzeughersteller und Spediteur und reduziere den bisherigen bürokratischen Aufwand auf wenige Mausklicks, so Nötzke: „Ermöglicht haben dies auch ausgewählte BPW Pilotkunden, welche die Entwicklung intensiv begleitet und durch ihr Know-how angereichert haben.“

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Born digital: Der BPW Fahrwerkskonfigurator – online Fahrwerke konfigurieren

Transparenz durch Digitalisierung

Das vollständig digitalisierte Konzept zieht sich weiter durch die gesamte Produktion bei BPW: Die Daten aus dem Konfigurator werden direkt in die dortigen Systeme übertragen, sodass sich jederzeit nachvollziehen lässt, welches Teil zu welcher Bestellung gehört. Die Produktion wurde an moderne Industrie-4.0-Standards angepasst – BPW baut auf eine vernetzte, automatisierte und damit hoch sichere Produktion. Ein großer Vorteil für die Kunden: Da jede Komponente digital erfasst ist, lässt sich über ihre gesamte Nutzungsdauer hinweg nachverfolgen, welche Teile in einem Fahrwerk verbaut worden sind. Jedes fertige Fahrwerk bekommt einen QR-Code, über den Werkstätten auf alle Informationen zu den Bauteilen zurückgreifen und bei Bedarf schnell und zuverlässig passende Ersatzteile finden können.

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BPW Aftermarket Group: Identifikation von Ersatzteilen wird mit upLink zum Kinderspiel

Modernste Fertigungsverfahren

Auch seine Auflieger-Fahrwerke selbst optimiert BPW immer weiter und setzt auf modernste Fertigungsverfahren. So wird bei der neuen Fahrwerksgeneration ECO Air ein innovatives Laserverfahren angewendet, mit dem erstmals ein runder Achskörper extrem stabil und dennoch demontierbar mit der Luftfederung verbunden werden kann – ohne zusätzliche Formteile, Nut oder Bolzen anzubringen. Und nicht nur das: Die Einbindung ist so robust, dass sich ECO Air gleichermaßen für den On- und Offroad-Einsatz eignet.

Produktionspartnerschaft

Fahrzeugherstellern bietet BPW mit der neuen Fahrwerksgeneration eine gänzlich neue Form der Zusammenarbeit an: Dank des modularen Baukastensystems, auf dem ECO Air basiert, können Fahrzeughersteller entscheiden, ob sie die Montage selbst durchführen wollen. Im Rahmen dieser Produktionspartnerschaft baut BPW dann gemeinsam mit ihnen Montagelinien vor Ort auf, die über ein intelligentes Komponentenlager mit RFID-Technologie vollautomatisch mit den nötigen Teilen versorgt werden. Damit verkürzt sich auch die Lieferzeiten enorm: Lag die Durchlaufzeit bei einem mittelgroßen Fahrzeughersteller vom Auftrag bei BPW bis zur Anlieferung des montierten Fahrwerks bisher bei rund zehn Tagen, sind es nun nur noch zwei Stunden.

Ersatzteilidentifikation mit Fahrgestellnummer

Die Digitalisierung wird auch durch die BPW Aftermarket Group weitergeführt. Für Trucks können Werkstätten über den Webshop upPlace der BPW Aftermarket Group bereits heute auf Basis der jeweiligen Fahrgestellnummer präzise die Ersatzteile für jedes einzelne Fahrzeug verlässlich ermitteln. Diese Suchfunktion ermöglicht Werkstätten, in Sekundenschnelle ausschließlich die Teile zu bestellen, welche mit Sicherheit in das Fahrzeug passen! Und mit dem QR-Code upLink müssen Werkstätten nicht einmal mehr die Fahrgestellnummer manuell eingeben, sondern sie scannen einfach nur noch den jeweiligen QR-Code am Truck. Die Grundlage dafür ist eine umfangreiche Datenbank, um die Zuordnung von Artikelnummer zu Fahrgestellnummer durchzuführen. Dieses Prinzip soll zukünftig auch für den Trailer optimiert werden.

Mobiles Lager für Werkstätten

Um rund um die Uhr Zugriff auf die passenden Ersatzteile zu gewähren und lange Strecken zwischen Werkstätten und Ersatzteilhändlern zu überbrücken, hat die BPW Aftermarket Group die upBox (weitere Informationen finden Sie in diesem Artikel) entwickelt. Dabei handelt es sich um ein mobiles Ersatzteillager, das sich direkt in Nutzfahrzeugwerkstätten und bei Spediteuren mit eigener Werkstatt einsetzen lässt. Es besteht aus einem begehbaren 40-Fuß-Seecontainer, der mit Regalen, Klimaanlage, Videoüberwachung sowie digitalen Funk- und Sicherungssystemen ausgerüstet ist. Ein individuelles Sortiment mit 1.300 bis 2.000 Ersatzteilen steht rund um die Uhr zur Verfügung. Jedes Teil trägt ein RFID-Funketikett: Automatisch und berührungslos registriert das System, wenn es aus dem Lager entnommen wird. Es erfasst alle Ein- und Ausgänge und aktualisiert die Daten zum Bestand in Echtzeit. Abrechnung, Nachbestellung und Wiederbestückung erfolgen vollautomatisch: Schon am nächsten Tag ist das Ersatzteilsortiment wieder komplett. So ist auch die Inventur per Mausklick sekundenschnell erledigt. Ralf Maurer, Geschäftsführer der BPW Aftermarket Group Deutschland: „Der Arbeitsalltag unserer Kunden wird mit der upBox sehr viel einfacher. Wir sind sicher, dass die Werkstätten von dieser Innovation begeistert sein werden.“
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upBox: Das intelligente Ersatzteillager fürs Werkstattgelände
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