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Text: Juliane Gringer
Fotos: Ducktrain
Mit einer elektrisch angetriebenen, automatisierten „Entenschar“ will das Aachener Unternehmen DroidDrive die Logistik in Innenstädten effizienter, sauberer und leiser gestalten: Der „Ducktrain“ bietet mit seinen Wagen in Palettengröße Platz für Paketsendungen und andere Waren, die in die City transportiert werden sollen.
Wie eine kleine Schar Enten rollen die Containerwagen einer hinter dem anderen durch die Innenstadt: Der „Ducktrain“ ist nicht auf dem Weg zum nächsten Teich, sondern bringt Pakete an die Haustüren – vollelektrisch, leise und effizient. Statt einer physischen Verbindung nutzen die automatisierten Leichtfahrzeuge die Follow-me-Technologie: Jede „Ente“ ist mit Sensoren ausgestattet, die das Führungsobjekt – das Fahrzeug ganz vorn oder eine Person, die den Zug begleitet – erkennen und sich virtuell daran koppeln. Die einzelnen Wagen, auf denen jeweils eine Palette Platz hat, folgen also stets brav der „Leitente“. Hinter dem „Ducktrain“ steckt die Aachener DroidDrive GmbH: Sie will mit dem System konventionelle Lieferfahrzeuge in den Städten ersetzen.
Automatisiertes Fahren ist noch nicht ausgereift
CEO Kai Kreisköther engagiert sich seit 2011 für Elektromobilität. Gemeinsam mit Prof. Achim Kampker sowie weiteren Kolleginnen und Kollegen hat er entsprechenden Lehrstuhl an der RWTH Aachen aufgebaut und dort auch intensiv an der Entwicklung des vollelektrischen Kleintransporters StreetScooter mitgewirkt. „Dabei haben wir sehr viel über die Funktionsweisen und die technologischen Herausforderungen eines solchen Fahrzeugs gelernt“, erklärt Kreisköther. Ab 2014 durfte er dann ein Team aufbauen, das sich auf das Thema Automatisierung konzentrieren sollte. „Wir haben zum Beispiel Drohnen fliegen lassen, aber in puncto automatisiertes Fahren war klar, dass es noch sehr lange dauern würde, das auf der Straße zu realisieren – weder war die Technologie ausgereift noch die gesetzliche Lage geklärt. Beides trifft auch heute noch zu.“
»Derzeit arbeiten wir an den allerletzten Details. Parallel versuchen wir, ein Agreement mit den Straßenverkehrsbehörden zu finden, damit dieses Fahrzeug auch auf öffentlicher Straße fahren darf.«
Kai Kreisköther, CEO, DroidDrive GmbH
Einigung mit Straßenbehörden angestrebt


