Text: Juliane Gringer
Fotos: Fotolia – peshkov, Die Hoffotografen Berlin
Die Management-Hochschule BSP Business School Berlin hat im Rahmen der Initiative Mittelstand-Digital des Bundeswirtschaftsministeriums einen Leitfaden entwickelt, mit dem Unternehmen ihren digitalen Reifegrad ermitteln können. Prof. Dr. Thomas Thiessen, Rektor der BSP und Leiter des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Kommunikation erklärt, wie die Digitalisierung in der Praxis gelingt.
Sie haben an der BSP Business School Berlin einen Leitfaden entwickelt, mit dem Unternehmen ihren digitalen Reifegrad bestimmen können – wie sieht der aus?
Der Leitfaden „In 5 Schritten zur Digitalisierung“ hilft kleinen und mittelständischen Unternehmen, in fünf Schritten den Einstieg in das eher abstrakte Thema Digitalisierung zu finden. Bei unserem Modell wird anhand der sechs Dimensionen Mitarbeiter, Kultur, Technologie, Kundenerlebnis, Leadership und Strategie zunächst der Reifegrad der jeweiligen Bereiche analysiert. Dabei wird nach Relevanz gewichtet: Die Strategie-Dimension hat eine besonders hohe Bedeutung – daher fließt sie mit einer höheren Gewichtung in die Reifegrad-Ermittlung ein. In der Ergebnisanalyse wird dann zwischen vier Reifestadien unterschieden: digitale Anfänger, digitale Intermediäre, digital Fortgeschrittene und digitale Experten.
»Veränderungen beginnen im Kopf und im Herzen.«
Prof. Dr. Thomas Thiessen, Rektor der BSP Business School Berlin

»Veränderungen beginnen im Kopf und im Herzen.«
Prof. Dr. Thomas Thiessen, Rektor der BSP Business School Berlin
Das ist richtig – und vor diesem Hintergrund fällt es den Verantwortlichen oft schwer, konkrete, auf das Unternehmen ausgerichtete Schritte zu finden und den Einstieg zu schaffen. Deshalb ist es wichtig, Praxisbeispiele zu zeigen und eine Politik der kleinen Schritte zu verdeutlichen. Die Vermittlung von methodischem Wissen rund um Change Management und das Angebot von praxisnahen Cases zum Einstieg in die Digitalisierung sind meiner Meinung nach unerlässlich. Vor diesem Hintergrund können Unternehmen beispielsweise kostenfrei sehr wertvolle Einstiegsangebote der Initiative Mittelstand-Digital des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie nutzen. Darin werden differenzierte Modelle der Ermittlung des digitalen Reifegrads erläutert und verglichen. Zur Initiative Mittelstand-Digital gehört auch unser Mittelstand-4.0-Kompetenzzentrum Kommunikation.
Wer kann noch helfen?
Eine wichtige Unterstützerfunktion haben aus meiner Sicht wirtschaftsnahe Multiplikatoren wie Kammern, Verbände und Wirtschaftsförderungen. Sie können bestehende Barrieren zwischen Branchen, Initiativen und Interessengruppen abbauen und einen übergreifenden Wissenstransfer initiieren. Die Zusammenarbeit mit Unternehmen hat uns gezeigt, dass dort häufig die Zeit fehlt, sich mit dem Thema Digitalisierung zu beschäftigen. Mittelständische Unternehmer denken zu Recht kosten- und nutzenorientiert. Betriebswirtschaftliche Aspekte und Effekte des digitalen Wandels müssen klar erkennbar und präzise kalkulierbar sein – das Tagesgeschäft muss weitergehen. Insofern sollte sich jedes Unternehmen überlegen, einen internen Change Agent einzustellen oder einschlägige externe Dienstleister in Anspruch zu nehmen.
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Reifegrad-Analyse bei BPW
Bereits Ende 2016 hat BPW eine Reifegrad-Analyse durchgeführt, um zu ermitteln, wo das Unternehmen beim Thema Digitalisierung steht und daraus Handlungsfelder abzuleiten. Ein externes Beratungsinstitut befragte dazu in einem ersten Schritt die Mitarbeiter mit einem umfangreichen Onlinefragebogen, wie sie den Stand der Digitalisierung von BPW bei Produkten, Prozessen und Geschäftsmodellen einschätzen. „Im Rahmen der Befragung wollten wir aber auch die ‚soften‘ Faktoren einschätzen: Wie steht es um Veränderungskompetenz, wie wird zusammengearbeitet und kommuniziert und welche Einstellung haben die Mitarbeiter zu Digitalisierung? Das sind entscheidende Erfolgsfaktoren, um die Potenziale von Digitalisierung zu heben“, erklärt Marcus Sassenrath. Der Gründer des BPW Innovation Labs in Siegburg hat die digitale Reifegradanalyse bei BPW begleitet.
Es folgten weitere qualitative Interviews mit Mitarbeitern und Führungskräften. „Aus den Ergebnissen konnten wir die wichtigsten Handlungsfelder ableiten“, so Sassenrath. In Workshops mit den Fachabteilungen im Unternehmen fragte er zudem noch die jeweiligen individuellen Perspektiven ab, um konkrete Aufgaben zu formulieren. „Ich denke, der gesamte Prozess einer Reifegrad-Analyse war auch hilfreich, um die Mitarbeiter mit dem Thema Digitalisierung in Kontakt zu bringen und ihr Bewusstsein dafür zu schärfen“, beschreibt er. Ein wichtiges Handlungsfeld war daher auch die Schaffung eines einheitlichen Verständnisses des Themas Digitalisierung: Sassenrath hat in einer Definition die Chancen, Herausforderungen und Möglichkeiten beschrieben, die für BPW in der Transformation liegen.
Das Unternehmen treibt diesen Wandel stetig voran. Mit Erfolg: 2018 wurde BPW vom Magazin Focus Money als Digital Champion ausgezeichnet; im gleichen Jahr kürte das Capital Magazin das BPW Innovation Lab zu den besten Ideenschmieden Deutschlands. Und es geht weiter: „Unsere derzeit wichtigsten Aufgaben liegen darin, die Digitalisierung mit passender IT zu untermauern und Kooperationen zu fördern. Ein Beispiel dafür ist das BPW Innovation Lab, mit dem wir ganz nah am Markt sind und gemeinsam mit unseren Kunden ermitteln, welche modernen Lösungen die Akteure in Transport und Logistik brauchen.“
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