Text: Juliane Gringer
Fotos: Shutterstock, UPS
Die Pandemie hat das Einkaufsverhalten der Verbraucher dauerhaft verändert: In Lockdown-Zeiten kauften die Deutschen deutlich mehr online – und viele wollen dabei bleiben. Das pusht die klassische Hochsaison zum Jahresende mit Weihnachtsgeschäft, Black Friday und Co. noch stärker. Paketdienstleister wie UPS bereiten sich umso gründlicher auf diese Zeit vor.
Sie beginnt bereits Ende Oktober und mit dem Black Friday Ende November hat sie einen ihrer Höhepunkte: die „Peak Season“ des Online-Handels, in der besonders viele Menschen, die auf der Suche nach Geschenken oder Schnäppchen sind, in den digitalen Shops einkaufen. Diese buhlen mit großen Rabattaktionen rund um „Cyber Monday“ und „Black Week“ um die Gunst der Kundinnen und Kunden. Allein am Black Friday 2020 wurden in Deutschland laut „Trusted Shops“ rund drei Millionen Bestellungen getätigt – 32 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Direkt danach geht es weiter mit dem Weihnachtsgeschäft. Und wer bringt die Geschenke? Der Paketzusteller! Die Dienstleister haben sich seit Monaten auf den großen Endspurt zum Jahresende vorbereitet – der nach fast zwei Jahren Pandemie noch intensiver ausfallen dürfte als ohnehin schon.
Online-Handel hat in der Pandemie viele neue Kunden gewonnen
„2021 ist ein außergewöhnliches Jahr“, erklärt André Stein, Personaldirektor von UPS in Deutschland, Österreich und der Schweiz. „Das Paketvolumen hat schon während der Lockdowns Dimensionen erreicht, die wir sonst nur aus dem Weihnachtsgeschäft kennen.“ 2020 wurden laut dem Bundesverband Paket und Expresslogistik e.V. in Deutschland 400 Millionen Sendungen mehr verschickt als im Vorjahr – ein sprunghafter Anstieg um 10,9 Prozent auf 4,05 Milliarden. Wer schon vor den Lockdowns gewohnt war, online zu kaufen, hat es in der Regel noch häufiger getan. Viele stationäre Geschäfte mussten schließen oder waren teilweise nur eingeschränkt zugänglich. Etliche von ihnen haben Online-Shops neu eröffnet – und behalten sie im Rahmen einer Multi-Channel-Strategie auch bei. So konnte der Online-Handel auch viele neue Kunden gewinnen, die zuvor noch nie oder nur selten im Netz eingekauft hatten. Üblicherweise ist das dritte Quartal saisonbedingt das schwächste des Jahres – 2021 dagegen sind die Umsätze laut dem Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. im interaktiven Handel von Juli bis Oktober deutlich gestiegen: um 14,3 Prozent auf 22,467 Milliarden Euro. Für den E-Commerce war es damit das wachstumsstärkste dritte Quartal seit fünf Jahren.


Konsumverhalten ändert sich dauerhaft
„Wir gehen davon aus, dass sich das Konsumverhalten durch die Pandemie dauerhaft verändert und die Menge der Paketsendungen weiterhin steigen wird“, sagt André Stein. Das belegt auch eine europaweite Studie des Unternehmens: 15 Prozent der Befragten möchten ihre Einkäufe, auch von Lebensmitteln, nach der Pandemie vollständig oder überwiegend online erledigen. Zuvor waren es 10 Prozent, während der Pandemie 33 Prozent. 48 Prozent sagen, dass sie vor allem wegen des Komforts, die Ware geliefert zu bekommen, auch nach der Pandemie vermehrt online einkaufen wollen. „Deshalb haben wir 2021 auch besonders früh damit begonnen, uns auf die Peak Season am Jahresende vorzubereiten, und werden viele Maßnahmen dauerhaft erhalten“, so Stein. Alle Teams im Unternehmen schöpfen dabei aus der Erfahrung, die sie in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten aufgebaut haben – sowohl hinsichtlich der Planung der Touren als auch bezüglich des benötigten Equipments, der Gebäudekapazitäten oder aller operationellen Abläufe. UPS erweitert stetig seinen Fuhrpark und leiht teilweise auch zusätzliche Wagen. Die Flotte mit den braunen Zustellfahrzeugen des Dienstleisters ist bis 7,5 Tonnen ausgelegt: „Wir haben Platz und nutzen den Raum in den Fahrzeugen bis in den letzten Kubikzentimeter aus.“
»Wir gehen davon aus, dass sich das Konsumverhalten durch die Pandemie dauerhaft verändert hat und die Menge der Paketsendungen weiterhin steigen wird.«
André Stein, Personaldirektor UPS Deutschland, Österreich und Schweiz
Die Menschen auf den letzten Metern entscheiden
Mit Nachhaltigkeit Mitarbeiter gewinnen


Mehr Parkflächen schaffen – und sie frei halten
»Wir können nur Jobs schaffen, wenn sie auch gut erreichbar sind – und das möglichst rund um die Uhr. Denn für unseren 24/7-Job brauchen wir auch 24/7-Verkehrsanbindungen.«
André Stein, Personaldirektor UPS Deutschland, Österreich und Schweiz